Brown Bees af Endelave

Im Urlaub haben wir auf der Dänischen Insel Endelave nach der Dunklen Biene Apis mellifera mellifera gesucht - und wurden fündig!

Bereits im letzten Jahr haben wir auf unserer Segelreise in Dänischen Gewässern davon gehört, dass u. a. auf der Insel Endelave Völker der "alten" Nordeuropäischen Honigbiene leben sollen. Andere Bienenarten sind dort zur Reinerhaltung der eigentlich im Norden heimischen Bienenart nicht erlaubt.

 

In diesem Jahr hatten wir keine entfernten Ziele und damit keine weiten Strecken zu segeln. Damit blieb Zeit zum Bummeln und erkunden. Wir machten uns die Suche nach den "Brown Bees af Endelave".

Im Internet findet man bei der Suche nach Dunklen Bienen in Dänemark meist den Hinweis auf den Imkerverein auf Laesö. Dort existieren auch die meisten Völker. Auch "COLOSS - the honeybee research association" verweist auf Läsö und in einer internationalen Studie aus 2014 (Status and Conservation of the Nordic Brown Bee) werden Imker der Insel befragt. In den letzten Jahren wurden in Dänemark mehrere Belegstellen für Dunkle Bienen ausgewiesen, auf Anholt, Bornholm, Skarö und Endelave. Die Dunkle Biene hat in Dänemark viele Freund - sogar die Slowfood-Bewegung befasst sich mit dem Thema.

 

Die ursprünglich hier heimische Bienenart Apis mellifera mellifera interessiert uns besonders, weil wir hoffen, dass diese nicht auf Hochleistung gezüchteten Bienen mit den Rahmenbedingungen an unserem Stand in Lübeck besser zurechtkommen: nasse Winter, später und kalter Frühling und Kleckertracht.

 

Wie in vorhergehenden Blogbeiträgen beschrieben, haben auch wir ein Volk F1-Hybriden der Dunklen Bienen. Dieses hat sich im letzten schwierigen Winter sehr gut bewährt und ist gut in das Bienenjahr 2020 gestartet. Erfreulicherweise hat es geschwärmt und jetzt haben wir mehrere hoffentlich robuste Völker mit den Eigenschaften der A. mellifera mellifera. Alle sind  gut über den Sommer gekommen. Die dunklen Bienen sind wachsam und verteidigen ihr Haus zuverlässig gegen Eindringlinge aller Art, sind dabei aber nicht übermäßig aggressiv. Durch die Bienendichte und die Vielzahl der Bienenrassen in unserem Umfeld hoffen wir auf robuste standortangepasste Bienen :-))

 

Läsö war auf unserem Törn zu weit im Norden, doch Endelave lag an unserer Route. So haben wir einen wunderbaren sonnigen Hafentag auf der Insel verbracht und nach den "Brown bees" gesucht. Was wir zuerst gefunden haben, waren Kaninchen. Massenweise Kaninchen, die an den Blühstreifen naschen, die hier fast jedes Feld säumen.

 

Dann erhielten wir den entscheidenden Tipp vom örtlichen Köbmand (Kaufmann):

Den von einem Verein betriebenen "Ort der niedrigen Kräuter" - Endelave läge urte have.

Hier fanden wir nicht nur drei dunkle Bienenvölker, sondern einen wunderbaren Kräuter- und Blütengarten, ein Garten-Café und einen kleinen Laden, in dem Kräuter, Bienenprodukte und Kunsthandwerk von der Insel angeboten wurden. Nur der Honig war leider ausverkauft. Gerne hätten wir den Duft der Kräuter im Honig geschmeckt. Auch der Imker war gerade nicht auf der Insel. Nach einem langen interessierten Gespräch mit der Dame im Laden, kauften wir Kräutertee und eine Kräutermischung für Schnaps (Prost!). Auch das Buch der Pflanzen vor Ort (auf Dänisch) haben wir erstanden. Die Fotos und lateinischen Namen helfen uns bestimmt bei der Suche nach Pflanzen für unseren Garten. Mit einem Fotorundgang haben wir unseren Besuch abgerundet. Doch wir kommen sicher wieder.

 

Hier findet Ihr noch einige internationale Links auf der Seite der "Brun Bier".