Mittsommer-Schwarm

Leider mitten in die Konifere...

 

...hat sich der große Schwarm gehängt, der Mittsommer-Mittags aus der Klotzbeute ausgezogen ist.

 

Durch die dicht stehenden kleinen Äste haben die Bienen sich auf viele größere und kleinere Zweige verteilt und wir haben sie Traube um Traube eingesammelt.

Anfang Mai haben wir wie berichtet unsere erste Klotzbeute besiedelt. Anfangs haben wir die Bienen mit etwas Reizfütterung (1:1+Honig) beim Bauen unterstützt. Doch schon bald hatte die Futterschale keinen Platz mehr in der Baumhöhle, so gut hat sich das Volk entwickelt. Mitte Juni, nach nur fünf Wochen, hatten die Bienen das gesamte Volumen von ca. 37 l mit neuen Waben ausgebaut.

 

Doch es wurden immer mehr Bienen. So viele, dass sich abends nach der Rückkehr der Sammelbienen eine täglich dicker werdende Traube am Baumstamm neben dem Flugloch sammelte. Auch bei Gewitter blieben die Bienen dort hängen. Wir machten uns Sorgen: Wie sollte das weitergehen?

Was für ein vitales Volk! Mittsommer-Sonntag - endlich wurde das Wetter besser. Wir saßen noch am Frühstückstisch im Garten als das Summen immer lauter wurde. Die Bienen schossen zu beiden Seiten des Klotzes aus den Flugschlitzen. Der Strom schien nicht enden zu wollen. Wie passen so viele Bienen in die Höhle des Baumstammes?

 

Nach wenigen Minuten war die Luft erfüllt vom Summen und Brausen. Gespannt folgten wir der Bienenwolke mit den Blicken. Wo würden Sie sich niederlassen? Bitte nicht zu hoch oben! Sie flogen einen Bogen über unserem Garten, dann zu den Nachbarn auf der rechten Seite. Dort haben wir den letzten Schwarm aus dem Apfelbaum geborgen... Dann folgte eine Kehrtwendung zur Nachbarin auf der linken Seite. Und der Schwarm wählte ausgerechnet die dichten Zweige einer Konifere in knapp fünf Metern Höhe.

Also brauchen wir die große Leiter. Wir heben sie über den Gartenzaun und stellen sie möglichst weit zwischen die Zweige der Konifere. Zur Sicherheit wird die Leiter an einigen dickeren Ästen angebunden. Im Imkerdress steigt Jürgen hoch und sieht sich das Ganze aus der Nähe an. Leider sitzt der Schwarm ziemlich verteilt auf mehreren, dicht beieinander gewachsenen Zweigen. Damit sie beim Abschütteln weniger auffliegen, werden alle Bienentrauben mit der Sprühflasche geduscht. Dann können wir anfangen, die Bienen einzusammeln. Dabei schüttelt Jürgen zunächst Traube für Traube in den Fangkorb, den er mir dann weiterreicht. Ich steige damit vorsichtig von der Leiter herunter und sammle die Bienen in der großen Pappkiste, die uns schon mehrfach beim Einfangen von Schwärmen gute Dienste geleistet hat - und daher schon nach Bienen duftet...

 

Trotz aller Vorsicht stürzt eine Traube ab, mit der Folge, dass aufgeregte und missgelaunte Bienen zwischen den Zweigen herumsummen. Nach gut eineinhalb Stunden sind fast alle Bienen in der Kiste angekommen. Die am offenen Spalt der Kiste sterzelnden Bienen und der Zustrom noch herumschwirrender Bienen zeigen uns, dass die Königin dabei ist. Wie schön!

 

Wir lassen die Kiste noch eine Stunde stehen. Dann sind kaum noch Bienen unterwegs und wir können den Schwarm bergen und in die inzwischen bereit gestellte Einraumbeute einquartieren. Es gelingt und bereits nach wenigen Tagen haben die fleißigen Bienen die ersten Wabenherzen gebaut. Zur Unterstützung werden sie mit sog. Reizfutter (1:1) gefüttert. Schließlich verbrauchen die Wachsproduktion und die Bautätigkeit eine Menge Energie. Und die Bienen müssen noch ausreichend Waben bauen, damit sie den Wintervorrat an Honig einlagern können.